Als die Sonne aufging, ging es für uns hinab in die Tiefe der Maginot-Linie. In 30 Metern Tiefe erfuhren wir, sowohl durch kleine Originalvideos als auch durch unsere Führung, wie das Leben während des Krieges dort unten war. Wie sahen verschiedenste Verteidigungsmechanismen und ihre Wirksamkeit, sowie ihre Befehlsanlage, die über das Sehen des Auges ging wegen des ganzen Lärms, der unten herschte.
An den Wänden sah man Stromleitungen, und in verscheidenen Abzweigungen gab es auch Luftfilter, die vor Giftgasangriffen schützen sollten. Nie verwendete Fluchtwege und ihre Strategie, dass nur jemand heraus jedoch nicht herein komme, war mit eine der spannendsten Taktiken. Der Fluchtweg war nämlich so gebaut, dass man eine erste Leiter hinaufklettern musste und dann einen Mechanismuss betätigen musste, um in den nächsten Schacht mit einer weiteren Leiter zu gelangen. Diese ist bisher noch mit Sand bedeckt. Durch das Betätigen des Mechanismus fiel der Sand in einen weiteren Schacht und die Leiter ins Freie konnte passiert werden.
Auf dem Boden sah man die Schienen und die Abwasserkanäle. Während man auf Boden lief, der schon von so vielen Soldaten betreten wurde, lief im Hintergrund Musik, welche an die damalige Stimmung erinnerte und Interpretationsspielraum bot.
3/4 der Baracken für die Soldaten waren mit Betten gefüllt, doch nicht nur dort sondern auch auf Hängematten in den Gängen wurde geschlafen, während 1 Bett teilweise von 3 Soldaten abwechselnd genutzt wurde. Die Maginot-Linie blieb bis zum Schluss intakt und gab den Soldaten Sicherheit, wie auch Essen in der Küche und erste Hilfe in den Krankenstationen.
Anders als im KZ. Nach einer weiteren Busfahrt erreichten wir schließlich das KZ Struthof/Natzweiler. Die Führung (die unsere Geschichtslehrer gaben) fanden weitestgehend draußen statt, obwohl es regnete. Es war zwar sehr ungemütlich, doch genau das veranschaulichte es nochmal deutlich, wie schlimm das Leben im KZ für die Inhaftierten war, die ohne feste Kleidung manchmal stundenlang zum Morgenappell draußen stehen mussten, egal bei welchem Wetter. Auch die Baracken, das Krematorium und die Krankenstation schauten wir uns von innen an. Besonders in Erinnerung geblieben ist dabei ein winziger Raum, in dem man weder stehen noch liegen könnte, der dafür verwendet wurde, Inhaftierte, die sich in irgendeiner Form nicht an die Regeln gehalten hatten, einzusperren und in den Wahnsinn zu treiben. Generell wurde noch einmal verdeutlicht, dass alles, was im KZ passierte, nur dazu diente, die Inhaftierten größtmöglich zu demütigen und schikanieren.
(Katharina Müller, Thalia Johannes)
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